Wir nehmen Wien als Lernraum ernst: fünf Tage konzentrierte Stadterkundung mit Expert:innen, Gesprächen und Reflexion statt Programmhopping. Kurze Wege, ÖPNV, Luft zum Verstehen – abends gern ein Heuriger. Wir koppeln Analyse, Austausch und Eindrücke zu Ideen für morgen.
Der detaillierte Tagesablauf ist in Planung und geht in Kürze online.
- Wir legen die Donaumetropole Schicht für Schicht frei und setzen die Fundstücke in einen aktuellen Kontext. Entlang der Ringstraße werden Macht, Repräsentation und Umbrüche greifbar – vom imperialen Schaufenster bis zu urbanen Reformen. Jugendstil, Barock und die großen Kirchenräume (Stephansdom, Karlskirche, Votivkirche) werden zur Bühne für Identität, Religion und Öffentlichkeit.
- Im „Roten Wien“ schauen wir auf Daseinsvorsorge: kommunaler Wohnungsbau, Gesundheit, Bildung, Freizeit. Der Karl-Marx-Hof wird dabei zum Freilichtseminar über Soziales als Infrastruktur. Wir diskutieren, was davon heute trägt – und wo es Anpassung braucht: steigende Mieten, Verdichtung, Klimaresilienz.
- Die politischen Bruchkanten blenden wir nicht aus: die Kämpfe vom Februar 1934, die Verfolgung der Wiener Jüdinnen und Juden, die Verantwortung einer Stadt im Erinnern. Wir besuchen Orte, an denen Konflikte sichtbar sind – und sprechen über die Werkzeuge moderner Erinnerungskultur.
- Aktuelle Außenperspektive: die UNO-City. Neutralität, internationale Organisationen, Konferenzdiplomatie – was heißt das konkret für eine Stadt und ihre Bevölkerung? Wir beleuchten die Schnittstellen zwischen globalen Agenden (Menschenrechte, Klima, soziale Gerechtigkeit) und lokaler Umsetzung.
- Wien heute: eine Metropole mit starkem Bevölkerungswachstum und hoher Lebensqualität. Wir analysieren, wie die Stadt für mehr als zwei Millionen Menschen funktioniert: dichtes Netz an Grün- und Freiflächen (Donauinsel, Donau-Auen), Konflikte um Flächen, Verkehrswende, Hitzevorsorge. Die Hainburg-Auseinandersetzung dient uns als historischer Kippmoment für Umweltdemokratie.
- Wien als Einwanderungsstadt: Wir sprechen mit Akteur:innen zu Integration, Bildung, Quartierarbeit und Kultur. Was gelingt, wo hakt’s, und welche Instrumente taugen zur Übertragbarkeit?
- Methodisch arbeiten wir im Wechsel aus Inputs, Stadtexkursionen, Gesprächsrunden und Reflexion. Wir treffen Partner aus Zivilgesellschaft, Verwaltung und – je nach Verfügbarkeit – der NaturFreunde-Internationale. Wir versprechen keine Sightseeing-Orgie, aber fundierte Einblicke, klare Thesen und genügend Luft zum eigenständigen Entdecken. Abends darf der Heurige als gelebte Stadt-Land-Brücke nicht fehlen.
Kurz & knapp
- Karl-Marx-Hof & „Rotes Wien“: Daseinsvorsorge, Gemeindebau, soziale Innovation
- Ringstraße & Jugendstil: Macht, Repräsentation und Architekturpolitik
- Erinnerung & Brüche: Februar 1934, Gedenk- und Lernorte zur NS-Zeit
- UNO-City: Neutralität, internationale Diplomatie, globale Agenda vor Ort
- Donauinsel & Donau-Auen: Stadtökologie, Hainburg-Debatte, Klimaanpassung
- Migration & Integration: Wien als Schmelztiegel – Herausforderungen & Lösungen
- Stadtwachstum & Mobilität: 500.000 neue Einwohner:innen – wie geht das?
- Heuriger: Kulturraum zwischen Stadt, Region und sozialer Praxis